Rheinland-Pfalz/Saarland/Hessen Schwerhörigkeit: Sechs Prozent mehr Rezepte für ein Hörgerät

In Rheinland-Pfalz gelten 800.000 Menschen als schwerhörig.
In Rheinland-Pfalz gelten 800.000 Menschen als schwerhörig.

Neun Prozent der Menschen in Deutschland hören mittel- oder hochgradig schlecht oder sind taub – Tendenz steigend. Diesen Trend, von dem die Bundesinnung der Hörakustiker in dieser Woche berichtete, bestätigt auch die Krankenkasse IKK Südwest: Im ersten Quartal 2024 sei die Anzahl der Verordnungen für Hörhilfen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal um rund sechs Prozent gestiegen, berichtete Mathias Gessner, Sprecher der IKK Südwest, der RHEINPFALZ am SONNTAG. Die Kasse betreut nach eigenen Angaben gut 635.000 Versicherte und 90.000 Betriebe. Insgesamt wurden Versicherten der Kasse im vergangenen Jahr 3950 Hörgeräte ärztlich verordnet, meldet Gessner.

Laut aktuellen Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO sind fünf Prozent der Weltbevölkerung – oder 430 Millionen Menschen, darunter 34 Millionen Kinder – so beinträchtigt beim Hören, dass sie behandelt oder versorgt werden müssen oder müssten. Eine offizielle Statistik über Schwerhörigkeit in Deutschland gibt es dem Deutschen Schwerhörigenbund zufolge nicht. Hochrechnungen dieses eingetragenen Vereins besagen, dass 19 Prozent der deutschen Bevölkerung über 14 Jahre hörbeeinträchtigt sind, also gut 13 Millionen Menschen. Etwa 55 Prozent davon gelten als leicht hörbeeinträchtigt. Als mittelgradig schwerhörig gelten rund 4,7 Millionen Menschen, als hochgradig schwerhörig 960.000 und als an Taubheit grenzend schwerhörig 213.000 Menschen. In Rheinland-Pfalz liegt die Anzahl der schwerhörigen Menschen (aller Grade) bei 800.000.

93 Prozent von 600 Befragten einer Umfrage der IKK SÜdwest sind mit ihrer Hörgeräteversorgung zufrieden oder sehr zufrieden – alle Befragten seien auf eine Hörhilfe angewiesen. Ein sehr gutes Zeugnis stellten die Teilnehmer auch ihren Akustikern vor Ort aus: 97 Prozent gaben an, mit der Beratung ebenfalls zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. „Wir sind stolz darauf, dass die Befragten der IKK Südwest die Beratungsleistung von uns Hörakustikern als herausragend bewerten. Dadurch wird ein weiteres Mal deutlich, wie wichtig die Arbeit mit und am Menschen für unser Handwerk ist. Diese lässt sich durch digitale Tools nicht ersetzen“, lautet der Kommentar zur Umfrage von Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker laut der IKK-Südwest-Mitteilung.

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