Mannheim Erschossener Macheten-Angreifer: Tödlicher Polizeieinsatz fand in Hörsaal statt

Am Dienstag starb ein Mann bei einem Polizeieinsatz an der Uni Mannheim.
Am Dienstag starb ein Mann bei einem Polizeieinsatz an der Uni Mannheim.

Zwei Tage nach dem tödlichen Polizeieinsatz in der Mannheimer Universität haben das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) und die Staatsanwaltschaft Mannheim weitere Hintergründe zu dem Vorfall bekanntgegeben. Polizeibeamte hatten am Dienstag einen Randalierer niedergeschossen, der mit einer Machete bewaffenet war. Der Mann starb kurz darauf in einem Mannheimer Krankenhaus. In ihrer zweiten Mitteilung geht die Staatsanwaltschaft näher auf den Vorfall ein. Demnach sei der Mann in einem Gebäude der Universität Mannheim aufgefallen, weil er verbotenerweise Aufkleber an Möbeln der Universität angebracht haben soll. Als der Mann weiter Aufkleber in der Bibliothek anbrachte, soll er von einem Zeugen angesprochen worden sein. Diesem habe der Mann eine Ohrfeige verpasst.

Beim Eintreffen einer zu Hilfe gerufenen Streifenwagenbesatzung befand sich der Mann im Hörsaal im ersten Obergeschoss der Universität und hielt eine schwarze, zirka 40 Zentimeter lange Machete in seiner Hand. Versuche, verbal auf den Mann einzuwirken und ihn dazu zu bewegen, die Machete aus der Hand zu legen, schlugen laut Staatsanwaltschaft fehl. Daraufhin sei es zu einer Schussabgabe gekommen, um den Mann zu stoppen. Die Bodycams der beiden Beamten seien nicht verwendet worden, heißt es in der Mitteilung zudem.

Das LKA ist inzwischen mit der Rekonstruktion des Vorfalls beschäftigt. Zum aktuellen Zeitpunkt seien dem LKA über 25 Zeugen bekannt. Im Hörsaal hätten sich zum Zeitpunkt des Einsatzes zirka 50 Personen aufgehalten. Die genaue Zeugenanzahl ist dem LKA gegenwärtig noch unklar, da einige Personen die Örtlichkeit vor Feststellung ihrer Personalien verlassen hatten. Weitere Körperverletzungen seitens des 31-Jährigen schließen LKA und Staatsanwaltschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aus. Denn noch nicht alle Zeugen wurden zu dem Vorfall vernommen.

Zum Verstorbenen selbst war am Donnerstag bisher nur wenig bekannt. Der Mann ist gebürtig aus Saarbrücken, lebte aber in Mannheim. Der 31-Jährige sei laut LKA erst vor Kurzem an der Universität Mannheim negativ in Erscheinung getreten. Vor zwei Wochen sei ihm ein Hausverbot erteilt worden, weil er gegenüber einer Bibliotheksmitarbeiterin handgreiflich geworden sei. Zur Klärung der genauen Todesursache ordnete die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Mannheim eine Obduktion an, die zeitnah stattfinden wird.

x