Neustadt Landesgartenschau: Studierende sollen Geschäftsstelle planen

Stellen sich dem Wettbewerb: die Studierenden in der Halle, deren Umgestaltung sie planen sollen.
Stellen sich dem Wettbewerb: die Studierenden in der Halle, deren Umgestaltung sie planen sollen.

Bei Neustadts Bewerbung für die Landesgartenschau spielte Nachhaltigkeit eine große Rolle. Diesen Anspruch erfüllen soll auch die künftige Geschäftsstelle. Bei der Planung konkurrieren Studierende um den besten Entwurf.

„Wir wünschen uns inspirierende Büromöglichkeiten“, sagt Anne Pieper, Geschäftsführerin der Landesgartenschau-Gesellschaft. Den Wunsch richtet sie an etwa 20 Studentinnen und Studenten, die in einer Halle in der Rosslaufstraße den Worten Piepers lauschen. Die Halle wird derzeit noch vom Verband der Teilnehmergemeinschaften (VTG) Rheinland-Pfalz genutzt, der Flurbereinigungsverfahren begleitet. Doch zum Jahresende zieht der VTG an einen neuen Standort in Neustadt um. Bei der Halle hat die Stadt zugegriffen. Denn: „Wir wollen keine Gebäude speziell für die Landesgartenschau bauen, sondern verwenden, was es gibt“, sagt Martina Annawald, die den Fachbereich Stadtentwicklung und Bauwesen leitet.

Und da kommen die Studierenden des Fachbereichs Architektur der Universität (RPTU) in Kaiserslautern ins Spiel: Jeder und jede von ihnen soll einen Entwurf für die künftige LGS-Geschäftsstelle erstellen, der beste soll dann von einem Architekturbüro umgesetzt werden.

Neue Heimat für begrenzte Zeit

Bisher hat die LGS-Gesellschaft ihre Heimat im Klemmhof, doch im nächsten Jahr wollen die Projektverantwortlichen in die Nähe der Baustelle ziehen. Die VTG-Halle liegt am südwestlichen Rand des LGS-Geländes. Für bis zu 20 Beschäftigte sollen die Büros ausgelegt sein, erläutert Pieper Details bei der Auftaktveranstaltung am vergangenen Donnerstag. Außerdem werde ein Besprechungsraum für etwa 30 Personen gebraucht, da der Besuch von Delegationen zu erwarten sei. Darüber hinaus wünscht sich die LGS-Geschäftsführerin für ihre künftige Heimat mehr Licht, die VTG-Halle kommt eher duster daher.

Es wird freilich eine Heimat für begrenzte Zeit. Denn nach dem Ende der Landesgartenschau 2027 wird die Gesellschaft im Jahr 2028 liquidiert. Deshalb sollen die Entwürfe des Architektur-Nachwuchses einen nutzungsneutralen Grundriss aus reversiblen Holzbauelementen haben, damit eine spätere Nutzung der Halle für andere Zwecke recht einfach möglich ist. Was dann eben auch wieder zur Nachhaltigkeit beiträgt. Maximilian Wienecke, der das Gebäudemanagement der Stadt leitet, sagt dazu: „Wir haben in Neustadt eine Klimaschutz- und eine Nachhaltigkeitsstrategie, das soll kein Papiertiger sein.“ Was mit der Halle nach der LGS geschieht, ist indes noch offen.

„Denkt erst mal frei“

Beachten müssen die Studenten bei ihrer Arbeiten noch etwas: „Die Außenhülle muss bleiben, aber innen ist alles möglich“, sagt Wienecke. Die Gebäudehülle soll nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit bleiben. Bei größeren Veränderungen „kommen wir in die Baugenehmigungspflicht“, gibt Annawald zu bedenken. Das würde das Projekt verzögern.

Trotz dieser Vorgaben fordert Wienecke die junge Leute auf: „Denkt erst mal frei!“ Das sieht der federführende Professor Dirk Bayer ebenso, der zudem die Besonderheit hervorhebt: „Das ist ein Projekt, bei dem die Lehre ganz nah an der Praxis ist.“ Es habe auch Relevanz. Denn Bayer erwartet, dass die künftige Architekten-Generation überwiegend im Bestand baut.

Bayer spricht davon, dass die jungen Leute eine „anspruchsvolle Aufgabe“ vor sich haben. Bis zum 18. Juli haben sie Zeit, ihren Entwurf fertigzustellen. Einige Entwürfe sollen dann auch öffentlich ausgestellt werden, wahrscheinlich im Klemmhof. Für die Studierenden lohnt sich die Arbeit auch, ist Wienecke überzeugt: „Das ist eine tolle Referenz im Lebenslauf.“

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