Dahner Felsenland Arbeitskreis soll Tempo beim Kampf gegen den Ärztenotstand machen

Schon jetzt sind die Arztpraxen im Dahner Felsenland überlaufen.
Schon jetzt sind die Arztpraxen im Dahner Felsenland überlaufen.

Im Dahner Felsenland droht ein Ärztenotstand. Die FWG wirft Bürgermeister Michael Zwick Untätigkeit vor. Der will nicht in der Öffentlichkeit über das Thema reden.

Die sich jedes Jahr verschlimmernde Situation bei der ärztlichen Versorgung im Dahner Tal will die Freie Wählergruppe (FWG) mit einer Wiederbelebung des dazu gegründeten Arbeitskreises angehen. Bis spätestens 19. Mai soll der Arbeitskreis wieder tagen. Im Verbandsgemeinderat wurde Bürgermeister Michael Zwick Untätigkeit in dieser Sache vorgeworfen.

Der Antrag kam von Christoph Burkhart (FWG), der beklagte, dass seit 2020 das Thema der hausärztlichen Versorgung immer mal wieder aufgebracht werde, es sich aber nichts tue. Michael Zwick habe sich mit Ärzten getroffen. „Das Gespräch soll nicht sehr fruchtbar gewesen sein“, so Burkharts Informationen. Angeblich soll in Dahn schon ein Standort für das gewünschte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) gefunden worden sein. Wünschenswert sei jedoch eine flächendeckende Versorgung auch des Wieslauter- und Sauertals und nicht nur der Stadt Dahn, so Burkhart weiter. „Dort brennt es schon“, meinte der Freie Wähler, der monierte, dass mit Beschlüssen des Verbandsgemeinderates von der Verwaltung und Michael Zwick nicht so umgegangen werde, wie es sein sollte.

Keller (SPD) fordert Gesamtkonzept

Ins gleiche Horn stieß Berthold Haas (Grüne). Der Arbeitskreis habe nur dreimal getagt. Viel werde in Hinterzimmern beredet und die Mitglieder des Arbeitskreises nicht informiert. „Wenn es in dem Tempo weitergeht, haben wir in zehn Jahren noch kein MVZ“, prognostizierte Haas. Dabei sei Eile geboten. „Am 30. Juni macht der nächste Arzt zu“, so seine Information.

Eine fehlende inhaltliche Auseinandersetzung monierte Markus Keller (SPD). Es reiche nicht, ein Gebäude zu finden. Es brauche eine Gesamtkonzeption, forderte der Sozialdemokrat, der darauf verwies, dass er selbst das Bobenthaler Dorfgemeinschaftshaus für Sprechstunden eines Arztes aus dem MVZ angeboten habe. „Ich habe nicht mal eine Antwort bekommen“, so Keller, der hier „das System Zwick“ am Werk sieht, das im Wesentlichen aus „Liegenlassen“ bestehe. Was der Meinung von Bernd Schumacher (Grüne) entspricht: „Michael Zwick hat einfach keinen Bock auf das Thema“, so Schumacher. Während dessen fehlten jetzt schon fünf Ärzte im Dahner Tal. An manchen Tagen bildeten sich lange Schlangen vor einer noch bestehenden Praxis in Bundenthal. Das Thema werde totgeschwiegen.

Rat stimmt FWG-Forderung zu

Michael Zwick verteidigte die Vorgehensweise und das Stillschweigen über bisherige Fortschritte bei dem Thema. „Es ist nicht so, dass nichts passiert ist“, so Zwick. Bei den Gesprächen im Arbeitskreis seien immer auch „Dinge“ gesagt worden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Öffentlich wollte er auch am Montag nichts weiter sagen. „Ich habe das zur Kenntnis genommen“, so Zwick. Der Rat stimmte bei einer Enthaltung für die FWG-Forderung nach einer Sitzung des Arbeitskreises bis zum 19. Mai und einer Information des Verbandsgemeinderates über die bisherigen Tätigkeiten des Arbeitskreises.

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