Kommentar Nach Zwist mit Neffen: Pflegeheimbetreiber duckt sich weg

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Domidep lässt in Offenbach Professionalität vermissen. So geht ein Pflegeheimbetreiber mit Hinterbliebenen nicht um.

Statt mit dem Finger auf andere zu zeigen, sollte der Betreiber der Römergarten Residenzen in Offenbach den Fehler in der eigenen Buchhaltung suchen. Sie hat es zu verantworten, dass der Neffe einer früheren Bewohnerin seit einem Dreivierteljahr darum kämpft, Geld zurückzubekommen. Und zwar den Rentenanteil seiner Tante, mit dem der Betreuungsplatz im Seniorenheim monatlich finanziert, aber im August vergangenen Jahres nicht komplett verbraucht wurde. Ist sie doch am Anfang jenes Monats verstorben.

Erst nach öffentlichem Druck kommt Bewegung ins Spiel. Wobei der Pfegeheimbetreiber Domidep in die Verteidigungshaltung geht: Er macht den Personalmangel im Sozialamt dafür verantwortlich, dass die Endabrechnung noch nicht abgeschlossen ist. Das ist schon frech, der Behörde die Schuld in die Schuhe zu schieben. Zusätzlich vermisst die Zentrale vom Neffen einen Erbschein, nur um das wenig später zu revidieren, und stattdessen mit einer anderen Nachricht für Irritationen zu sorgen: Erst jetzt wurde festgestellt, dass das Sozialamt die Zusatzkosten für das Einzelzimmer nicht trägt, in der die Dame lebte. Das ist doch keine Überraschung, dass Steuergelder nicht für Extras gedacht sind. Außerdem können die Verantwortlichen doch nicht eine Sozialhilfeempfängerin in ein teureres Zimmer stecken und das Finanzielle später klären. Wozu gibt es Verträge, bei denen solch ein Punkt geklärt sein muss?

Der Fall in Offenbach deckt die Schwächen des Pflegeheimbetreibers auf. Ein Unternehmen, das so viele Einrichtungen betreibt, muss professioneller und transparenter auftreten. Auch im Umgang mit den Hinterbliebenen. Sonst wird der Sachverhalt ein schlechtes Licht auf das Personal vor Ort.

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