Interview RHEINPFALZ Plus Artikel Politikprofessor zu Wahlen und Demokratie bei Fifa und Co.: Das große Mauscheln?

Die Fifa wird oft mit Korruption und Mauscheleien verbunden.
Die Fifa wird oft mit Korruption und Mauscheleien verbunden.

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In internationalen Sportverbänden herrsche ein ganz besonderes System der Machterhaltung, sagt Politikprofessor Jürgen Mittag. Das macht Organisationen wie die Fifa nicht automatisch korrupt. Aber Demokratie und Wahlen werden geschickt ausgehebelt.

Professor Mittag, es heißt, der Fußball-Weltverband Fifa war vor einigen Jahren ein korrupter Haufen. Ist „war“ die richtige Zeitform?
Die Fifa, obwohl prinzipiell demokratisch organisiert, hat sehr bestimmte Strukturen, die Wahlen und Demokratie schwierig machen. Und das nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart. Die Fifa ist nicht per se korrupt, aber wenn der Vorstand die Möglichkeit hat, sich Loyalität und Zustimmung durch finanzielle Zuwendungen zu sichern, werden klassische Wahlen begrenzt, wenn nicht sogar ausgehebelt.

Wie kam es dazu?
Etwa seit Mitte der 80er Jahre, als die Fifa unter Präsident João Havelange, genauso wie das Internationale Olympische Komitee mit Juan Antonio Samaranch, den Weg von einer Amateur-Organisation zu einer hochprofessionellen, kommerziellen Organisation eingeschlagen hat, sind die Verfügungsmittel der jeweiligen Exekutive beträchtlich. Bei der Fifa geht es in die Milliarden, besonders im Zuge der Fußball-WM mit Sponsoreneinnahmen und Medienrechten. Mit diesen Mitteln vermag es der Vorstand oder das Präsidium, in erheblichem Maße Einfluss auf die aktuelle Politik zu nehmen und auch seine Macht zu sichern.

Ein trauriger Höhepunkt war der Fifa-Kongress 2015.
Sepp Blatter hat seine Wiederwahl vorangetrieben, indem er jenen Föderationen Versprechungen gemacht hat, die ihn gewählt haben. Er hat ihnen Garantiezahlungen angeboten und zusätzliche Bonuszahlungen – für die Stimme im Gegenzug. Er ist formal wiedergewählt worden, um drei Tage später zurückzutreten. Da kann man natürlich darüber streiten, inwiefern das demokratisch legitimiert ist. Sind das Wahlen im engeren Sinne des Prinzips? Aber auch in der deutschen Bundespolitik machen Politiker vor Wahlen Versprechungen. Das ist vielleicht nicht ganz so offensichtlich wie bei der Fifa, aber wenn ein Kanzlerkandidat eine Steuererleichterung nach der Wahl zusagt, dann unterscheidet sich das im Prinzip nicht fundamental von dem, was bei den internationalen Sportverbänden passiert.

Die Stimme von jedem Fifa-Mitgliedsverband, egal wie groß oder klein, hat das gleiche Gewicht. Ein Problem?
Ein großer Verband wie der DFB lässt sich davon nicht sonderlich beeindrucken, aber wenn wir in karibischen Republiken sind, in denen die Verbände durchaus kleiner und die finanziellen Möglichkeiten begrenzter sind, dann macht eine Garantiezuwendung von mehreren Millionen im Jahr schon einen Posten aus, der durchaus der Loyalitätssicherung dienen kann. Das beeinflusst Wahlen in einem nicht unerheblichen Maß.

Jürgen Mittag von der Deutschen Sporthochschule Köln.
Jürgen Mittag von der Deutschen Sporthochschule Köln.

Dennoch hat Fifa-Boss Gianni Infantino 2020 während Corona zu einer Schweizer Zeitung gesagt: „Wir hatten mit der Korruption bei der Fifa unsere Pandemie schon vor fünf Jahren und konnten ein Immunsystem aufbauen.“
Das würde heißen, dass es innerhalb der Fifa funktionierende Kontrollen gibt. Diese Checks and Balances sind aber nach all dem, was wir in den vergangenen drei, vier Jahren gesehen haben, mitnichten der Fall. Wenn ein Fifa-Präsident eine Ethik-Kommission einfach auflösen kann, dann sind durchaus Grenzen in der internen Kontrolle gegeben. Auch staatliche Akteure können nicht als externe Kontrolleure agieren, der Verband kann frei schalten und walten.

Infantinos

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