Kaiserslautern Automobilsitzhersteller Adient baut weitere Stellen ab

Der Personalabbau bei Adient geht weiter: Am Standort in Kaiserslauten (Foto) sollen 40 Stellen, im Produktionswerk in Rockenhau
Der Personalabbau bei Adient geht weiter: Am Standort in Kaiserslauten (Foto) sollen 40 Stellen, im Produktionswerk in Rockenhausen 125 Stellen gestrichen werden.

[Aktualisiert um 16.20 Uhr] Der weltweit agierende Automobilsitzhersteller Adient baut an seinen beiden Pfälzer Standorten weitere Stellen ab: Bis 2027 sollen im Produktionswerk Rockenhausen 125, im Entwicklungs- und Verwaltungsbereich in Kaiserslautern 40 Arbeitsplätze wegfallen. Das hat das Unternehmen am Montag mitgeteilt.

In Rockenhausen arbeiten derzeit noch rund 1000 Beschäftigte. Erst vor knapp drei Jahren war hier im Zuge von Sparmaßnahmen eine „Restrukturierung“ mit der Streichung von 270 Stellen abgeschlossen worden. Nun soll bis Ende September 2025 die Belegschaft um weitere 125 Arbeitsplätze schrumpfen. Dafür gebe es neben den allgemeinen Entwicklungen in der Automobilbranche auch spezifische Gründe am Nordpfälzer Standort, sagte Adient-Sprecherin Annika Wiertz der RHEINPFALZ: Zum einen sei die Nachfrage nach dem neuen Modell des Sitzlehneneinstellers Taumel – das Vorzeigeprodukt des Werkes – nicht so hoch wie erwartet. Zum anderen sei dessen Produktion in der Corona-Pandemie wegen der Unterbrechung von Lieferketten zum Teil nach Asien beziehungsweise Nordamerika ver- und danach nicht mehr zurückverlagert worden. Daraus resultiere nun ein Personalüberhang in Rockenhausen.

Kontinuierlicher Rückgang in Kaiserslautern

Am Standort Kaiserslautern sind aktuell 280 Mitarbeiter beschäftigt. 40 Stellen sollen nun wegfallen. Schon in den beiden zurückliegenden hatte es einen Abbau in ähnlicher Größenordnung gegeben: Im Jahr 2022 fielen durch die Schließung des Bereichs Musterbau 42 Stellen weg, 2023 wurden 49 Stellen gestrichen, weil der Bereich Testing geschlossen wurde. Von dem am Montag von Adient angekündigten europaweiten „Transformationsprogramm“, das spätestens 2027 abgeschlossen sein soll, sind Adient zufolge rund 360 Stellen betroffen: Teils handele es sich um Verlagerung an andere Standorte, 220 Stellen würden jedoch abgebaut. Das Unternehmen sei wie die gesamte Automobilbranche wegen der sinkenden Nachfrage unter Druck, begründet Wiertz die Entscheidung für das Programm, das allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Abbau in Rockenhausen stehe. Vor allem im Bereich der E-Mobilität sei die chinesische Konkurrenz sehr stark und ziehe aus Europa Kunden ab.

Die IG Metall Kaiserslautern sowie die Betriebsratsvorsitzenden der Standorte Rockenhausen und Kaiserslautern, Ulrich Böttcher und Ronald Guse, haben angekündigt, die Pläne kritisch zu durchleuchten und um jede Stelle zu kämpfen. Adient ist der weltweit größte Hersteller von Fahrzeugsitzen mit einem Marktanteil von 25 Prozent. Über 70.000 Mitarbeiter sind in 200 Produktions- und Montagewerke in insgesamt 29 Ländern beschäftigt. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Dublin (Irland). Im Jahr 2023 lag der Umsatz bei 15,4 Milliarden US-Dollar.

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